Mittwoch, 11. November 2009

Alle reden übers Wetter. Ich auch.

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Zu diesem Eintrag zeige ich eine Fotoserie von einem Wochenendausflug auf eine Insel im Delta des Rio de la Plata. Die zahlreichen Inseln grenzen unmittelbar an Tigre, den nördlichsten Ausläufer von Gran Buenos Aires an und sind bewohnt.


Für Auslands-Österreicher/innen gibt es online umfassende Möglichkeiten sich über Vorgänge in der Heimat zu informieren. Neben den Onlineausgaben der Tageszeitungen sind es vor allem die ZIB 2 und das Mittagsjournal, die einen via Internet auf dem Laufenden halten. Bei mir so wie bei anderen linksliberalen Exilanten-Kolleng/innen sehr beliebt ist auch das Publizistische Werken des Robert Misik in seiner Internet-Videosendung.

Der Hafen von Tigre. Sämtliche Personen- und Frachtboote zu Versorgung der Inselbewohner/innen legen hier an und ab. Die Personenboote gehen regelmäßig und sind quasi der Autobus für die Menschen auf den Inseln.

Die Anlegestelle an der Insel.

Die Sinnhaftigkeit im Rahmen einer heimischen Nachrichtensendung über das österreichische Wetter informiert zu werden ist hingegen enden wollend. Einen praktischen Zweck gibt es nicht und der emotionale Wert der Information speist sich eher aus der untersten Schulblade der tiefen Gefühlskiste. Schadenfreude wenn das Wetter in Österreich schlechter ist als hier, Genugtuung wenn es hüben und drüben regnet, Neid wenn es drüben besser ist als hier und Missgunst wenn in Wien und Buenos Aires die Sonne scheint. Außerdem wird man paranoid: Der diesjährige (österreichische) Sommer ist in meiner subjektiven Auffassung wesentlich besser ausgefallen, als die meisten Jahre zuvor. Trotz Unwetter. Der argentinische Winter hat sich ziemlich in die Länge gezogen (das bestätigen auch die weniger parteiischen Einheimischen). Nach vielen leidvollen Wintermonaten, die wesentlich kühler waren als ich erwartet hatte, kann ich jetzt endlich über einen – für argentinische Verhältnisse relativ späten – Frühsommerbeginn berichten. Während es in Wien schon so kalt ist, dass man bei Demonstrationen Hauben tragen muss haben wir 17 Grad. In der Früh, tagsüber 31. Hier ist nämlich gerade Mai. Es zeigt sich schon, diesem Blog-Eintrag wohnt ein gewisser boshafter Genuss inne….



Ein Schlösschen, das nun ein Museum ist.

In Häuschen wie diesen leben die Insulaner/innen

Vor einigen Monaten nannte ich den langen Sommer als einen von zehn Gründen um nach Buenos Aires auszuwandern. Dies möchte ich vollständig zurücknehmen. Sollte das kühle österreichische Klima ein Grund sein die Alpenrepublik für immer zu verlassen, kann ich Buenos Aires keinen Falls als Fluchtdestination empfehlen. Ein Onlineblick auf die hiesigen Wetteraufzeichnungen der letzten Monate wird sicher stark von dem abweichen was ich hier erzähle, das ist mir aber egal. Mir war so oft kalt, dass ich mich um keine ausgewogene Gewichtung meiner Erzählungen kümmere.



Das Häuschen ist das letzte von ca. zehn seiner Art und liegt ganz hinten auf der Insel

Buenos Aires bedeutet zu Deutsch ja quasi die Stadt der guten Lüfte. Tatsächlich unterscheidet sich die argentinische Metropole von Mexiko-Stadt etwa dadurch, dass die Luft nicht steht sondern alle paar Tage – wie von einem riesigen Ventilator – immer verblasen wird. Sprich, es gibt viel Wind. Das ist meistens sehr unangenehm, weil der Wind die gefühlte Temperatur deutlich kühler erscheinen lässt als sie ist. Das weiteren sorgt der Rio de la Plata dafür, dass es auch sehr oft feucht ist. Das zu einer Kombination von Wind und Feuchtigkeit, die einem die Kälte unter die Haut kriechen lassen. Besonders hervorheben möchte ich den 26. Oktober, ein Datum das ich mir als eingefleischter Patriot leicht merken konnte. An diesem Tag hatte es 20 Grad und der Himmel war wolkenfrei. Also fast schon das Maximum, was ein österreichischer Sommer zu bieten hat. Trotzdem war es, vor allem im Schatten, richtig kühl und niemand war ohne Jacke unterwegs. Der Wind und die Feuchtigkeit haben die Temperatur und die Sonne ausgestochen.


Mein Bekannter Lenius aus Kolumbien ist der Bewohner dieses Inselhäuschens, das er mit einem Pärchen teilt. Für sein Zimmerchen, Küche, WC und Riesengarten zahlt er nur 300 Peso (60 Euro) Monatsmiete.



Rückblickend muss ich sagen, dass die beiden richtigen Wintermonate (Juli und August) wesentlich angenehmer waren als die Übergangsmonate Mai, Juni, September und Oktober. In Juli/August gab es meiner Wahrnehmung nach wenig Regen, wenig Wind, viel Sonne und viele stabile Hochdrucktage. Die Temperatur erreichte meistens am Nachmittag 10 bis 15 Grad. Die Übergangsmonate waren nass, windig und kalt. Einmal gab es eine Kombination aus kühlen Temperaturen (sprich null Grad), Regen und Wind die als gefühlte Kälte an das schlimmste herankam was ich je in Österreich gefühlt habe.

Tatsächlich ist der Winter deutlich trockener als die Übergangsmonate. Achtung, dieses Klimadiagramm beginnt mit Juli. Zum Vergrößern anklicken.

Buenos Aires liegt einfach schon zu weit südlich, zu nahe an der Antarktis. Sieben Monate lang ist hier einfach definitiv nicht Sommer. Noch bedrückender ist, dass es an der ganzen 5000 km. langen argentinischen Atlantikküste nicht einen Ort gibt, der es im Sommer mit der Stabilität des Mittelmeerklimas aufnehmen kann. Es setzt sich – auch in den großen Sommerurlaubszentren wie Mar del Plata immer wieder ein kühler Polarwind durch, der sogar bis an die Küste der Provinz Buenos Aires Pinguine anschwemmen kann! Wer wettermäßig auf Nummer Sicher gehen will muss sich nach Nord-Brasilien, Kolumbien oder in die Karibik absetzen. Dort ist s wirklich immer warm. Angeblich.

Der Garten Eden. Er ist riesig und es gibt nicht nur sämtliche Früchte, sondern sogar Nussbäume.

2 Kommentare:

  1. 12°? NW 45° SO? 30°48´55´´ ?? grbrfch ?????????

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  2. El Delta es un lugar muy muy feo y no hay lugar, todo esta lleno de casas, y gente apretada mosquitos asesinos.
    Asi que no vengan a comprar tierras POR ESTOS lados, no hay Conviene les ...

    Vamo Sofy, lo vamos a Lograr.
    Chavi

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