Samstag, 24. Januar 2009

Das Finale






Zwischen Argentinien und Uruguay wurde ein gewaltiger künstlicher Kanal ausgehoben, also eine Schiffsstraße die links und rechts mit Markierungen begrenzt ist. Der Kanal beginnt eigentlich auf offener See, zumindest sieht man die Küste fast nicht. Nur an der grünen Verfärbung des Wassers, die in Häfen zu braun mutiert, erkennt man die Nähe des Festlands. Rechts sieht man etliche km entfernt, Uruguay. Links, ebenso weit weg, Argentinien. Dieser künstliche Kanal als finale Straße unserer Reise, sowie der Umstand, dass hier nicht wie in Rio oder Santos sieben oder acht andere Schiffe herumstehen, sondern rund 25, erweckt den Eindruck als wäre Buenos Aires nicht nur die Krönung unserer Reise, sondern auch das Zentrum der Welt.

Unseren heutigen letzten Abend haben Florent und ich mit den Fillipinos verbracht. Sie sind extrem sympathisch und verarschen sich ununterbrochen selbst, und die Person die verarscht wird legt immer noch eins drauf. Sie sagen, eine Crew die so jung ist sei die absolute Ausnahme. Von den 13 Fillipnos an Bord sind acht in den 1980ern geboren. Mit Öaterreich haben sie nur eine Assoziation: Natascha Kampusch. Sie haben mir am ersten Tag auch gleich ein „News“ vorgelegt, wo sie auf der Titelseite zu sehen war. Es ist das einzige österreichische Printprodukt an Bord.

Wir sind am 16. Jänner in der Nacht um ca. 2:00 in den Hafen eingefahren. Dieser Containerhafen liegt unmittelbar vor dem Zentrum, also direkt vor der Skyline von Buenos Aires. Kein Hafen lag bis dato so nahe beim Zentrum. Die Anfahrt war ganz anders als in Rio und Santos, weil man nicht durch eine Lagune kommt, sondern direkt auf eine lange Küste zusteuert. Die Stadt erstreckt sich entlang der Küste links und rechts bis zum Blickende und in der Mitte ragt die beleuchtete Skyline gewaltig hervor. Es muss ähnlich der Schiffsanfahrt in New York sein. Es war vielleicht die eindrucksvollste Hafenanfahrt bis jetzt.

Florent hat ein kleines Comic-Video über unsere Reise fabriziert. Trotz vieler Insider-Schmähs ist es sehr sehenswert: Story between Containers Der unfassbar originelle Titel entspringt meinem kreativen Hirn.

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