Samstag, 24. Januar 2009

La Casa








Florent, mein Künstlerfranzose den ich nach 17 Tagen gemeinsamer Schiffahrt und drei tagen Jugendherberge immer noch in meinem Leben mitschleife, hat ziemlich von diesem Umstand profitieren. In vielen WG`s sind zwei Zimmer frei und ich habe somit auch gleich für ihn was gefunden. Wir haben keine Wohnung gefunden sondern gleich ein ganzes Haus. In San Cristobal, einem Mittelklassebezirk der unmittelbar ans Zentrum grenzt. In diesem wohnen eine Argentinierin (studiert Psycho) und ein Argentinier (Fotograf), ein deutsches Pärchen das sich hier niederlassen will und eine Französin die in einer Jugendherberge arbeitet. Mit uns heißt das Deutsch: Französisch: Spanisch steht in einem Verhältnis von 3:2:2.

Es gibt Warmwasser, Luftinternet und eine funktionierende Gasheizung. Das sind einmal die wichtigsten Voraussetzungen für eine vernünftige Existenz. Der Preis beträgt für mich ab dem 1. Feber 750 Peso pro Monat. Selbst wenn der Wechselkurs auf 4,0 sinkt, sind das immer noch nicht mehr als 187 Euro pro Monat. Das könnte man zwar in Wien auch ergattern, allerdings sind in diesem Preis hier Betriebskosten, Strom, Gas, Festnetz und Internet berücksichtigt.

Das Haus ist entzückend. Im untersten Stock ist ein Gemüseladen, der erste und der zweite Stock gehören den künftig sieben Mitbewohner/innen. Im ersten Stock gibt es das halbrunde Wohnzimmer das am Foto links zu sehen ist, sowie den kleinen Balkon. Im zweiten Stock befindet sich die Terrasse, der Ausblick ist fein. Sowohl oben als auch unten gibt es Bad und Küche, wobei die obere Küche in diesem Häuschen auf der Terrasse liegt (Bild).

Das Finale






Zwischen Argentinien und Uruguay wurde ein gewaltiger künstlicher Kanal ausgehoben, also eine Schiffsstraße die links und rechts mit Markierungen begrenzt ist. Der Kanal beginnt eigentlich auf offener See, zumindest sieht man die Küste fast nicht. Nur an der grünen Verfärbung des Wassers, die in Häfen zu braun mutiert, erkennt man die Nähe des Festlands. Rechts sieht man etliche km entfernt, Uruguay. Links, ebenso weit weg, Argentinien. Dieser künstliche Kanal als finale Straße unserer Reise, sowie der Umstand, dass hier nicht wie in Rio oder Santos sieben oder acht andere Schiffe herumstehen, sondern rund 25, erweckt den Eindruck als wäre Buenos Aires nicht nur die Krönung unserer Reise, sondern auch das Zentrum der Welt.

Unseren heutigen letzten Abend haben Florent und ich mit den Fillipinos verbracht. Sie sind extrem sympathisch und verarschen sich ununterbrochen selbst, und die Person die verarscht wird legt immer noch eins drauf. Sie sagen, eine Crew die so jung ist sei die absolute Ausnahme. Von den 13 Fillipnos an Bord sind acht in den 1980ern geboren. Mit Öaterreich haben sie nur eine Assoziation: Natascha Kampusch. Sie haben mir am ersten Tag auch gleich ein „News“ vorgelegt, wo sie auf der Titelseite zu sehen war. Es ist das einzige österreichische Printprodukt an Bord.

Wir sind am 16. Jänner in der Nacht um ca. 2:00 in den Hafen eingefahren. Dieser Containerhafen liegt unmittelbar vor dem Zentrum, also direkt vor der Skyline von Buenos Aires. Kein Hafen lag bis dato so nahe beim Zentrum. Die Anfahrt war ganz anders als in Rio und Santos, weil man nicht durch eine Lagune kommt, sondern direkt auf eine lange Küste zusteuert. Die Stadt erstreckt sich entlang der Küste links und rechts bis zum Blickende und in der Mitte ragt die beleuchtete Skyline gewaltig hervor. Es muss ähnlich der Schiffsanfahrt in New York sein. Es war vielleicht die eindrucksvollste Hafenanfahrt bis jetzt.

Florent hat ein kleines Comic-Video über unsere Reise fabriziert. Trotz vieler Insider-Schmähs ist es sehr sehenswert: Story between Containers Der unfassbar originelle Titel entspringt meinem kreativen Hirn.

Rio und Santos









In Rio liegen wir unmittelbar vor der Copacabana und sehen die eindrucksvolle Kombination aus hügeligem Relief und Metropole. Wir müssen 2,5 Tage sieben km. vor der Küste warten, bis im Hafen eine Anlegestelle frei wird. Es ist das erste Mal seit einer Woche (seit den Kanaren), dass wir wieder Land gesehen haben und wieder Handyempfang haben. Seit drei Tagen gibt es auch wieder Möwen, sie können sich bis zu 300 km. von der Küste wegbewegen. Es waren vier oder fünf Tage nach den Kanaren, wo wir keine Möwen und fast keine anderen Schiffe, sondern nur das unendliche Meer gesehen hatte. Dafür allerdings fliegende Fische, Delphine und gestern erstmals Wale. Seit den Kanaren Woche haben wir draußen Sommer, Florent, Marco und ich liegen jeden Tag vorne am Bug in der glühenden Sonne, die hier im Zenit steht. Am 6. Jänner haben wir den Äquator gekreuzt. Die Südhalbkugel unterscheidet sich im Atlantik nur geringfügig von der Nordhalbkugel ;-)

Die Ein- und Ausfahrt in die Buchten von Rio und Santos waren extrem beeindruckend. In 35 Meter Höhe, fährt man mitten durch die Stadt, quasi auf Augenhöge mit den Hochhäusern, aus denen diese Städte bestehen. Beide Städte sind entlang den Lagunen angelegt, daher macht man de facto eine richtige Stadtrundfahrt, bzw. Durchfahrt. Wir haben in Rio die Cobacabana, den Christus, der Zuckerhut, das Zentrum, das UFO-Musem, die Monsterbrücke, sämtliche Favelas, den Militärhafen, den Passagierhafen und den Frachthafen gesehen.

Zum Glück konnten wir auch aussteigen. Wir hatten nur ein paar Stunden Zeit und konnten bestenfalls einige Eindrücke zu sammeln: Armut allgegenwärtig und auf der Straße, Infrastruktur wie in Osteuropa, Industrieanlagen wie in den 60er-Jahren, Architektur sehr ähnlich wie Südeuropa (Alicante, Griechenland, Türkei), aber noch höher. Taxifahrer rasen in einer schwimmenden Kraxen und beachten nicht einmal Ampeln. Sie holen halt einfach raus was möglich ist. Menschen extrem gemischt, aber ziemlich starker Afroeinschlag. Es gibt ganz dunkle Mischlinge mit grünen Augen und sonstige aufregende Kombinationen.

Romantische Dinner








Unsere Passagier-Dinner im Freien, die auf meine Initiative hin entstanden, sind zur Institution geworden. Es war ziemlich mühsam dem Kapitän diese Veränderung abzurbingen. Seit dem zweiten Reisetag haben wir täglich dort gegessen. Die Sessel und den Tisch nehmen wir immer in unser Zimmer mit und um 17:45 bauen wir auf der Steuerbortseite von Deck A, an einem lauten aber beschaulichen Plätzen (siehe oberen Fotos) unser Speiseplätzchen auf. Rund zwölf Meter über dem Wasser essen wir dort was uns der Koch vorsetzt (die Abendessen sind eine Spur essbarer als die Mittagessen) und decken uns mit Toast, Honig und Marmelade ein um entweder das nicht Gegessene zu substituieren, und/oder eine Nachspeise zu verschlingen.

Die Sonne geht natürlich jeden Tag um eine andere Zeit unter. Erstens machen wir 1.000 km. am Tag, zweitens haben wir alle drei Tage Zeitumstellung. Das bedeutet, manchmal kommen wir zum Sonnenuntergang zum Abendessen, manchmal warten wir nach der Nachspeise noch eine halbe Stunde auf den Sonnenuntergang. Spätestens seit dem Äquator steht die Sonne um 18:00 (Essenszeit) immer relativ hoch. Den Sonnenuntergang über dem Atlantik betrachten wir jeden Abend fast mit andächtiger Ruhe. Die schönsten haben wir fotografiert.

Das Schiff













Die Passagiere können fast überall hingehen wo sie wollen, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit ist tagsüber gering, nachts ein bisschen strikter. Das Schiff sieht etwa so aus: Am so genannten „main deck“ sind die Container im Freien geladen. Auf dieser Höhe erreicht das Schiff seine maximale Ausdehnung von 231 Metern. Das Hauptdeck liegt dereit rund 10 Meter über dem Meer. Die vorderen 178 Meter des Schiffes sind de facto eine reine Ladefläche. Ausgenommen ist der Bug, der ganz vorne ca. 15 Meter lang ist. Der Bug ist mein Lieblingsplatz. Die kräftigen Auf und Ab Bewegungen des Schiffes sind dort vorne besonders stark spürbar.

Geht man vom Bug 178 Meter zurück, kommt man zum dem was ich Turm nenne. Ein achtstöckiges Gebäude, das ganz oben 37 Meter über das Meer ragt (nach unten gibts nochmals 5 Decks). Es gibt dann noch Türmchen für das Radar, der höchste Punkt den man beklettern kann liegt in ca. 45 Meter Höhe (siehe Foto). Man kann den Turm innen und außen besteigen, ich gehe immer außen. Das oberste Deck in einer Höhe von 34 Metern ist die Brücke, von dort ist nicht nur der Blick am besten, sondern es gibt im Gegensatz zu den anderen Stockwerken auch zwei Flügel, die sich links und rechts von der Brücke jeweils rund sechs Meter ins Freie erstrecken.

Letztlich bleibt noch das Heck, das, ca. das die hinteren 56 Meter des Schiffes ausmacht. Zwei lange Conteinerreihen haben dort noch Platz, bis eine ca. 20 Meter lange Fläche beginnt. Auch das Heck ist sehr eindrucksvoll und es ist der Platz wo man sich am schnellsten seinen Schwindel vertreten kann, denn man wegen des Geschaukels beim Computer tipseln einfängt.

Maschinenraum



Wir haben den Maschinenraum gesehen. Der Motor ist fünf Decks hoch, das entspricht rund fünf Etagen in einem Wiener Neubau. Er ist ein Monstrum. Die vier gewaltigen Dieselgeneratoren, die jeweils so groß sind wie ein Kabinett, wirken dagegen zierlich. Es ist schweinelaut und schweineheiß da unten. Acht Besatzungsmitglieder arbeiten permanent im Maschinenraum, wobei die Phillipnos im Maschinenraum punktuell sogar ein bisschen beneidet werden, weil sie in der Kälte von Genua und Valencia (!) nicht an Deck arbeiten müssen. Wer das ganze Jahr Tropenklima gewohnt ist findet die Winter in Genua extrem kalt. Sie bekommen bei ein paar Grad Plus Probleme mit der Kiefermuskulatur....

Passagiere und Crew








Das Zimmer ist besser als in so mancher Jugendherberge. Bad und WC hat jede Kabine für sich, Warmwasser funktioniert dank vier großer Dieselgeneratoren im Maschinenraum einwandfrei. Wir haben sie selbe Art von Kabine wie die Seeleute.Der jüngste Phillipino ist 20, heißt Marc und ist der Steward. Er serviert sogar das Essen und ist für kleinere organisatorische Dinge zuständig. Das Essen bekommen wir im Essraum der Offiziere, aber nicht gleichzeitig mit den Offizieren sondern danach. Mir schmeckt es nicht, außerdem ist zwei Mal am Tag massenhaft Fleisch etwas viel. Der Koch ist der dickste aller Phillipinos. Besonders schlimm ist daher der Umstand, dass es Es zwar Tabak, Alkohol und Softdrinks an Bord zu kaufen gibt, aber keine einzige Süßigkeit. Auch keine Kekse, keinen Kuchen, nicht einmal Knabberzeug. Das ist schon ein ziemlicher Schlag angesichts der Tatsache, dass die Fahrt 17 Tage dauert.

Es gibt Platz für maximal sechs Passagiere auf der Panamby, auf den Schiffen die über Hamburg nach Lateinamerika fahren ist sogar immer nur Platz für eine Person. Außer mir sind hier noch Marco (27), ein fertiger Mediziner aus Bern (27) und Florent (23) ein Puppenspieler und Theaterdekoratuer aus Paris. Die Nachmittage verbringen wir meistens mit Lektüre im Frontbereich des Schiffes (Fotos).

Der Kapitän

Die Seeleute kommen aus Ostasien, die Offiziere und Ingeneure aus Osteuropa, der Kapitän aus Ostmitteleuropa (Polen) und die Fahrgäste aus Westeuropa. Eine klar geordnete sozial-geographische Hierarchie ohne Ausreißer. Der Kapitän ist ein Kapitän. Er ist laut, selbstbewusst, herrisch-freundlich und hat einen Schnauzer. Er scherzt mit den Seeleuten wenn er nicht gerade Direktiven erteilt. Wir Passiere sind mir ihm per „Sir“ oder per „Captein“, er mit uns per Vorname. Es kommt einem schon beim zweiten Dialog nicht mehr komisch vor ihn als Captain anzusprechen, sondern es ist eine Selbstverständlichkeit. Das soziale Gefüge am Schiff ist so real, dass man ab Tag zwei alles als ganz normal empfindet. Immer wenn der Kapitän sich von mir nicht in seiner ganzen Wichtigkeit respektiert fühlt, stellt er auf "Mister Kowall" um und beginnt Vorschriften zu machen. Ich ignoriere sie und die anderen Passagiere gleichen die Stimmungsvertrübungen durch diplomatischen aus.

Voll in Fahrt kam der Kapitän als er zu Sylvester um Mitternacht die gesamte Crew zu einem Glas Sekt auf die Brücke einlud, um das Jahr 2009 willkommen zu heißen. Er dröhnte und trällerte seine Witze und Bemerkungen stakkatoartig durch den Raum. Auf Reaktionen wartet der Kapitän nicht, er begreift sich als Alleinunterhalter. Nach 20 Minuten schickte es alle wieder zur Arbeit. Die Philipinos hatten viel Spaß.


Die Sowjetbürger

Der zweite Offizier behauptet direkt bei der deutschen Rederei angestellt zu sein und er verdient jedenfalls über 2.000 Euro im Monat. Am 31.12. wurden wir von den Russen und Ukrainern zu einem Sylvesterabendessen eingeladen. Vor allem der Lachs war fantastisch. Viktor, der etwas beleibtere Chefingeneur kommt als Vladivostock, zwei Russen kommen aus Petersburg (einer davon Sergej, er war aber nicht dabei), einer aus Moskau (Boris). Die Ukrainer kommen beide aus dem Zentralraum um Kiew und haben russisch als Muttersprache. Die Gruppe war gastfreundlich und sympathisch. Seit gestern weiß ich (vom zweiten Offizier aus der Ukraine wohlgemerkt!), dass die Mitgliedsstaaten der Sowjetunion alle freiwillig dabei waren. Es war Volkes Wille. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Entstehungsmythen der Sowjetunion und dem Stalinismus werde ich in den kommenden zwei Wochen subtil anregen. Scheitern mit Sicherheit vorprogrammiert.

Die Philipinos

Nach Mitternacht haben uns die Philipinos in den Aufenthaltsraum für die Seeleute eingeladen. Sie waren so höflich unter großem Spaß und Gegröle nach unserem Eintritt von Porno auf Boxen umzuschlaten. Die meisten der Philipinos sind unter 30, manche haben studiert und sind nun als Kadetten hier, sie dürften Aufstiegchancen haben. Das Schiff fährt unter zypriotischer Flagge, was folgende arbeitsrechtlichen Bedingungen ermöglicht. Die jungen Philipinos arbeiten über Monate ausnahmeslos jeden Tag und verdienen rund 500 Dollar im Monat, was derzeit rund 360 Euro entspricht. Jene die schon länger dabei sind verdienen 1.000 Euro. Das liegt zwar über den philipinischen Durchschnittslöhnen von 300 Euro, ist aber trotzdem ein Skandal. Es gibt zwar eine Art internationale Seeleutegewerkschaft die auf gewisse Standards achtet, die Löhne dürften aber jenseits ihrer Einflussnahme liegen. Die Philipinos haben einen Arbeitsvertrag mit ihrer Agentur, sie sagen für diesen gelten philipinische Arbeitsbedingungen.

Die jungen Philipinos sind mit ihrem Lohn recht zufrieden und wollen ihr Leben einfach mal auf sich zukommen lassen. Sie sind guter Dinge bezüglich ihrer Zukunft und überhaupt sehr laut, lebhaft und spaßig. Sie erinnern mich ein bisschen an Italiener und sind sehr sympathisch. Sie wirken sehr westlich und englisch dürfte auf den Phillipinen eine wichtige Rolle spielen. In den kommenden zwei Wochen werde ich subtile Versuche unternehmen ein Klassenbewusstsein oder zumindest ein „tradeunionistischen“ Verständnis zu verbreiten. Scheitern mit Sicherheit vorprogrammiert.

Freitag, 23. Januar 2009

Fakten zur Schiffsreise





Die Route meiner Schiffsreise geht von Valencia über Gibraltar, die Kanaren und Kap Verde, zur brasilianischen Ostküste. Dann der Küste entlang nach Süden mit Stopps in Rio und Santos (Hafen von Sao Paulo). Das voraussichtliche Ankunftsdatum in BA ist der 16. Jänner. Die CSAV Panamby (Bild oben vom Hafen in Rio, unten in Valancia) wurde 2006 in China gebaut, gehört einer chilenischen Gesellschaft (CSAV) und fährt unter zypriotischer Flagge (Hafen Limassol) für eine deutsche Firma (Rederei Thomas Schulte). Das Schiff ist 231 Meter lang und 32 Meter breit. Die Brücke befindet sich bei der derzeitigen Ladung in einer Höhe von 34 Meter über dem Wasserspiegel. Das Dach der Brücke liegt somit etwa 37 Meter über dem Wasser.

Das Leergewicht des Schiffes beträgt 41.500 Tonnen, geladen werden können 3.500 kleine bzw. halb so viele große Container. Ein großer Container entspricht genau dem Aufsatz eines Sattelschleppers. Rund die Hälfte der Container ist über Deck, die andere Hälfte unter Deck untergebracht. Wegen der Krise sind nur 1.000 Container geladen. Das Schiff verbraucht beim „ökonomischen Tempo“ von 20 Knoten (36 km/h) 100 Tonnen Sprit am Tag (!), bei maximaler Geschwindigkeit (25 Knoten) sogar 120 Tonnen. Der Tank hat eine Kapazität von 2.000 Tonnen. Die Panamby kostet rund 100 Mio. Euro. Sie ist wesentlich kleiner als das größte Containerschiff der Welt (400 Meter Länge) und als die größten Öltanker (450 Meter Länge). Die deutsche Rederei „Thomas Schulte“ besitzt etwa 50 Schiffe der Panamby-Liga und hat 20 weitere geleast. Wir dürften eines der geleasten sein. Das Geflecht ist mit Sicherheit so kompliziert, dass alle Steuern und arbeitsrechtlichen Regelungen bestmöglich umgangen werden.

Die durch die Bank sympathische Crew (21 Mann) besteht aus einem polnischen Kapitän, sowie sieben russischen und ukrainischen Offizieren und Technikern (Maschinenraumbesetzung). Die Seemänner selbst sind Phillipinos, die über eine Agentur vermittelt wurden. Ausnahmslos alle an Bord sprechen ein passables Englisch. Es befinden sich 24 Leute an Bord, die einzigen Westeuropäer sind die drei Passagiere.